Howard Thurman (1900-1981), der schwarze Theologe und Mystiker, sah eine große Kraft in dem Symbol von Weihnachten. Für Thurman lag die „Stimmung von Weihnachten“ nicht nur im Christkind, sondern in dem, was uns Weihnachten über die gesamte Schöpfung und Zeit hinweg bietet.
Er schreibt: Das Symbol von Weihnachten – was ist es? Es ist der Regenbogen, der sich über das Dach des Himmels wölbt, wenn die Wolken schwer von Vorahnungen sind. Es ist der Schrei des Lebens im neugeborenen Baby, wenn es aus dem Nest seiner Mutter geworfen wird und sein Recht auf Leben einfordert. Es ist die brütende Gegenwart des Ewigen Geistes, der krumme Wege gerade macht, raue Stellen glättet, müde Herzen erfrischt und tote Hoffnungen mit neuem Leben erfüllt. Es ist die Verheißung des Morgens am Ende eines jeden Tages, die Bewegung des Lebens, die dem Tod trotzt, und die Gewissheit, dass die Liebe stärker ist als der Hass, dass das Recht sicherer ist als das Unrecht, dass das Gute dauerhafter ist als das Böse.
Howard Thurman, The Mood of Christmas and Other Celebrations (Friends United Press: 1973, 1985), 3. Angepasst von Richard Rohr, Essential Teachings on Love, ed. Joelle Chase und Judy Traeger (Orbis Books: 2018), 17-18.Text: Center for Action and Contemplation
Foto: Ralf Schlenker